36 Giacometti Giovanni 1868-1933 CH Bildnis des Vaters vor Bergeller Landschaft mit Stampa, 1892 Öl auf Leinwand. H 710 mm B 610 mm. (Rahmen). Unten rechts signiert: G. Giacometti. Verso von der Hand des Vaters bezeichnet: “Ritratto di me Alberto Giacometti all’ età d’anni 58, 9 mesi. Dipinto da mi figlio Giovanni Ulderico qui a Stampa in Settembre dell anno 1892”. Provenienz: durch Erbschaft bis heute im Besitz der Nachfahren der Familie von Giovanni Giacometti; Schweizer Privatbesitz. Ausstellungen: München, Glaspalast. Jahresausstellung, Sommer 1895. Nr. 234 (Herbst[Bildnis des Herrn A.G.]); Genf, Palais des Beaux-Arts. IVe Exposition Nationale Suisse, Art Moderne, 1. Mai - 18. Oktober 1896. Nr. 204 (Automne [Portrait]); Wanderausstellung, Turnus-Ausstellung des Schweizerischen Kunstvereins. Kunsthalle Basel, 21. März - 12. April 1897; Winterthur; Aarau; Glarus; Biel; Konstanz; Lugano; Basel, Kunsthalle. Giovanni Giacometti. Niklaus Stöcklin. Albert Müller, 9. November - 5. Dezember 1920. Nr. 6 (Bildnis meines Vaters); St. Moritz, Museum Segantini. Vergleichsausstellung. Giovanni Segantini (1858 - 1899) - Giovanni Giacometti (1868 - 1933), 3. August 1982 - 30. April 1983. Nr. 17 (Bildnis des Vaters Alberto Giacometti), Stampa 1893 (Ritratto del padre dell’artista), Abbildung; Stampa, Museo Ciäsa Granda. Mostra commemorativa, 1. Oktober - 16. Oktober 1983. Literatur: Nachrichtenblatt. Der freie Rätier. Chur, 30. Juni 1901. Nr. 151, 1. Blatt; Paul Müller/ Viola Radlach. Giovanni Giacometti, 1868 - 1933. Werkkatalog der Gemälde. Zürich, Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, 1997. Band II - 2. Nr. 1892.01, Seiten 130/131, Abbildung. Siehe auch die dort abgebildete Bleistiftzeichnung als Studie zum Gemälde. Andreas Kley. Von Stampa nach Zürich. Der Staatsrechtler Zaccaria Giacometti, sein Leben und Werk und seine Bergeller Künstlerfamilie. Schulthess Juristische Medien AG, Zürich, Basel, Genf, 2014. Nr. 6, Farbabbildung. (CHF 180’000.-/250’000.-) Der 24-jährige Giovanni Giacometti malte seinen Vater Alberto Giacometti (1834-1900) “im Alter von 58 Jahren und 9 Monaten im September 1892”, wie die rückseitige Inschrift von der Hand des Vaters besagt. Mit der subtilen, treffenden Charakterisierung des Kopfes und seiner Grösse, die es über die anderen Frühwerke hinaushebt, ist das Bildnis das ambitiöseste und bedeutendste aus dieser Schaffensphase des Künstlers. Es stellt die Quintessenz seiner Studienjahre in München und Paris dar - er beherrschte sein Handwerk, das malerische Instrumentarium, mühelos -, und gleichzeitig zeigen sich in der differenzierten, lichten Farbpalette wie in der Hell-Dunkel-Inszenierung bereits seine ausgeprägten Interessen und Präferenzen. Der Neuschnee auf den Spitzen des Bergmassivs im Hintergrund widerspiegelt ein breites Spektrum vornehmlich pastellfarbener Töne und verrät die Kenntnis des jungen Giacometti von den Spektralfarben, in die sich das weisse Licht zerlegen lässt. Effektvoll hebt sich die dunkle Silhouette von dem hellen Umfeld ab, eine kompositionelle Idee zur Optimierung der Lichtwirkung, die seine Lehrzeit bei dem verehrten Solothurner Künstler Frank Buchser in Erinnerung ruft. Die Darstellung des Lichts wurde Giacometti nach eigenem Bekunden zur ”Triebfeder” seines Lebens; er brachte es darin zur Meisterschaft. Rechts neben dem Kopf des Vaters ist die “Casa rossa” am nordöstlichen Dorfrand von Stampa zu erkennen. Der alte Herr sitzt im Schatten eines Baumes im Garten hinter seinem Wohnhaus “Piz Duan”, das er zusammen mit seiner Ehefrau Caterina Ottilia als Hotel und Gastwirtschaft betrieb. Das lebhaft nuancierte Inkarnat von Gesicht und Händen verweist auf seine Arbeit im Freien als Bauer. Die Härte der bergbäuerlichen Existenz hat sich in seine Gesichtszüge eingegraben, und sein Blick auf den Sohn scheint noch nicht frei von Sorge. Unter schwierigen finanziellen Umständen hatte er Giovanni als einzigem seiner sechs Kinder ein Studium im Ausland ermöglicht. Doch in diesem Frühjahr 1892 war ein Bild des Sohnes von der Jury der Nationalen Kunstausstellung, dem wichtigsten nationalen Ausstellungsforum, angenommen worden - als erstes Zeichen einer grossen Karriere. Neun Jahre später, 1901, sollte Giovanni Giacometti dem Vater nochmals seine Reverenz erweisen, indem er seinem Erstgeborenen den Namen Alberto gab. Viola Radlach, lic. phil. (Co-Autorin Werkkatalog)
87 Francis Sam 1923-1994 USA SF 84/
90 Roth Dieter 1930-1998 CH Ki Madu
92 González Palma Luis 1957 GCA Lo
96 Helbig Walter 1878-1968 CH Don Q
99 Nebel Otto 1892-1973 CH Fest ent
104 Metzler Kurt Laurenz 1941 CH St
108 Janssen Horst 1929-1995 D Portr
111 Ramos Mel 1935 USA Miss Liberty
114 Kunc Milan 1944 CZ Berlinerin,
118 Kabakov Ilja 1933 RUS Demin, 19
120 Müller Severin 1964 CH Liebesp
124 Ernst Rita 1956 CH Ohne Titel,
129 Arbas Arvi 1919-2003 TR Cavalie
134 Werefkin Marianne von 1860-1938
137 Lurati Luigi 1936-1967 CH Ohne
140 Schawinsky Xanti 1904-1979 D Er
Bedeutende Internationale Druckgraf
204 Boetti Alighiero 1940-1994 I Pr
209 Chillida Eduardo 1924-2002 E Za
213 Dalí Salvador 1904-1989 E Ecuy
218 Johns Jasper 1930 USA Zone, 197
220 Miró Joan 1893-1983 E L’aveu
223 Picasso Pablo 1881-1973 E Sculp
226 Rondinone Ugo 1962 CH 18. Augus
231 Stella Frank 1936 USA Moby Dick
234 Uecker Günther 1930 D Nägel,
236 Wesselmann Tom 1931-2004 USA Ju
Portfolios, Werkverzeichnisse und K
309 Derrière le Miroir 6 Hefte: M.
318 Lohse Richard Paul 1902-1988 CH
330 Strba Annelies 1947 CH 2 Editio
408 Arp Jean 1886-1966 F Vogelmaske
426 Chillida Eduardo 1924-2002 E Id
452 Gehr Ferdinand 1896-1996 CH Bru
482 Hockney David 1937 GB Small Stu
509 Mastroianni Umberto 1910-1998 I
545 Smith Kimber 1922-1981 USA JFK,
567 Tinguely Jean 1925-1991 CH Kuns
602 Brandt Nick 1966 GB Lion Circle
604 Frame Allen 1951 USA Man Nude,
613 Morris Sarah 1967 GB To Film a
620 Steiner Albert 1877-1965 CH Lan
Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen un
722 Beckley Bill 1946 USA Drop and
744 Christian Anton 1940 A Mensch u
756 Fruhmann Johann 1928-1985 A Ohn
779 Haas Kurt 1935 CH 2 Blätter: O
803 Lang Erwin 1886-1962 A Rückena
833 Oppenheim Meret 1913-1985 CH Le
844 Rondinone Ugo 1962 CH 5 Zeichnu
868 Strübin Robert 1897-1965 CH Un
884 Witschi Hans 1954 CH Fenster, 1
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