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Sammlung Martin Kunz 23. November 2024

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Martin

Martin Kunz Martin Kunz gehörte zur wohl letzten Generation schweizerischer (und europäischer) Kuratoren und Museumsdirektoren, für welche die Arbeit für und mit der zeitgenössischen Kunst einen ständigen Kampf gegen Anfeindungen, Polemiken und Widerstände bedeutete. Zeitgenössische Kunst war mehr Berufung als Beruf, eine Karriere zu machen, war nicht wirklich ein Thema, ohne die Belohnung persönlicher Leidenschaft konnte sich eine Laufbahn im Metier kaum lohnen. Die zeitgenössische Schweizer Kunstszene bildete Ende der 1960er Jahre eine kleine, verschworene Solidargemeinschaft, in der alle alle kannten und wo sich bei den seltenen Vernissagen, mal in Genf, mal in Bern, mal in Luzern, mal in Aarau alle trafen. Martin Kunz hatte das Glück, den beruflichen Einstieg in die Museumswelt als Volontär bei Dieter Koepplin am Kupferstichkabinett des Kunstmuseums Basel zu finden. Dort hatte er gleich ganz direkt und persönlich mit Joseph Beuys zu tun und fand sich mithin im Brennpunkt einer weithin heftig abgelehnten und bekämpften Avantgarde. Nach einer Zeit als freiberuflicher Kritiker und Kurator wurde er 1977 als Nachfolger von Jean- Christophe Ammann zum Direktor des Kunstmuseums Luzern ernannt. In den 1980er Jahren verband er diese Rolle mit einer Tätigkeit als unabhängiger Kurator, etwa für

die Biennale von Venedig, wo er in Zusammenarbeit mit Michael Compton, Harald Szeemann und Achille Bonito Oliva die bahnbrechende Biennale von 1980 kuratierte. Anschliessend zog er nach New York, um die «New York Kunsthalle» zu gründen. Nach zwölf Jahren in New York leitete er für kurze Zeit das Museum in Ascona und gründete dann in Lugano «K10», einen unabhängigen Ausstellungsraum, der auch sein umfangreiches persönliches Archiv umfasste, welches glücklicherweise von der Universität der italienischen Schweiz übernommen und in die Bibliothek der Accademia di Architettura von Mendrisio integriert werden konnte. Ein Kurator, ein Museumsleiter kann und soll kein Kunstsammler sein. Sammelleidenschaft kann rasch kompromittieren und so ist der Kunstbesitz, der sich im Lauf eines Berufslebens dennoch ansammeln mag, eher durch situative Besonderheit und Erlesenheit als durch Spektakel oder Systematik gekennzeichnet. Es handelt sich um Gesten, um Zeichen, um Mitbringsel, um Signale, in der Regel als Geschenk von Künstlerinnen und Künstlern als Dank, als Gratulation, zur Begrüssung oder zum Abschied überlassen und im Lauf der Jahrzehnte angesammelt. Dies trifft auch für die von Martin Kunz hinterlassene Sammlung zu. Es gibt nichts Beliebiges und nichts Zufälliges hier, die Geschichte jedes Werks ist eine Geschichte, in der Martin Kunz vorkommt und die Namen, denen wir begegnen, sind die Namen derjenigen Kunstschaffenden, denen Martin Kunz begegnet ist und mit denen er, mal episodisch mal kontinuierlich im Austausch stand. Und so wird auch diese Publikation für alle, die sie zu lesen wissen, zu einem bedeutenden kunsthistorischen Dokument, welches eine individuelle institutionelle Karriere, aber auch vier Jahrzehnte westlicher Kunstgeschichte widerspiegelt. Dr. Tobia Bezzola, Direktor MASI Muso d’arte della Svizzera italiana

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